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Gelungenes Recruiting von Menschen mit Behinderung 

Forum Inklusion: Gelungenes Recruiting von Menschen mit Behinderung
Was ist für ein gelungenes inklusives Recruiting zu beachten? Foto: © Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Der wesentliche Erfolgsfaktor für die nachhaltige Gewinnung und Bindung von Beschäftigten mit einer Behinderung ist das Bewusstsein der Personalverantwortlichen und Führungskräfte dafür, sich einander in einem von persönlicher Vielfalt geprägten Arbeitsumfeld wertschätzend begegnen zu wollen. Über welche Wege inklusives Recruiting möglich ist und welche Dos and Don'ts dabei zu beachten sind, erfuhren die Teilnehmenden beim 9. Forum Inklusion.

Dos and Don'ts bei der Ansprache von Menschen mit einer Behinderung

Eine offene Haltung und eine diversitätssensible Unternehmenskultur ermöglicht allen Beteiligten, potenzialorientiert zu führen und zusammenzuarbeiten. Im Forum Inklusion im November 2023 wurden darüber hinaus ganz konkrete Tipps gesammelt, wie Personalverantwortlichen eine inklusive Ansprache gelingt. Erste Orientierungspunkte für Unternehmen, um im Bewerbungsprozess Inklusion und Diversity zu berücksichtigen und Menschen mit einer Behinderung angesichts des bestehenden, branchenübergreifenden Fach- und Arbeitskräftemangels für eine Ausbildung oder Beschäftigung zu gewinnen, bieten diese Dos and Don'ts:

  • Auf der Homepage des Unternehmens werden Werte der inklusiven Unternehmenskultur formuliert und durch vielfaltssensible Videos oder Bilder veranschaulicht, die Menschen mit einer Behinderung bei der Mitarbeit zeigen.
  • Die geschaffene Barrierefreiheit im Unternehmen wird anschaulich dargestellt, um die Zugänglichkeit für Menschen mit einer Behinderung zum Bewerbungsgespräch zu zeigen.
  • In der Stellenanzeige werden Tätigkeiten möglichst konkret anhand von Beispielen beschrieben und Qualifikationsanforderungen werden über fachliche, persönliche sowie soziale Kompetenzen und nicht vorrangig über erlangte Abschlüsse erfragt.
  • Nach dem Prinzip der zwei Sinne wird der Kontakt zur Ansprechperson über E-Mail und Telefon angeboten – möglichst auch von der/dem Beauftragten für Inklusion oder Schwerbehinderung.
  • Bewerber/-innen dürfen nicht nach einer Vorerkrankung, Behinderung oder der Ausprägung einer Beeinträchtigung gefragt werden. Die Beachtung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) schützt Bewerber/-innen davor, aufgrund persönlicher Merkmale wie ethnischer Herkunft, sexueller Identität, Geschlecht, Alter, Religion und Behinderung oder aufgrund persönlicher Einstellungen benachteiligt zu werden.
  • Die Bewerberin und der Bewerber mit einer Behinderung ist Experte/-in in eigener Sache. "Was brauchen Sie, um optimal arbeiten zu können?" ist eine angemessene Frage, um die Rahmenbedingungen der Arbeit absprechen zu können.

 

Wege für inklusives Recruiting

Bild: Inklusives Recruting
Über verschiedene Wege können Unternehmen die Bewerbergruppe Menschen mit Behinderung erreichen. Foto: © Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Unterstützung bei inklusiven Ansätzen erhalten Unternehmen durch die "Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber:innen (EAA) – BIHA Hamburg". Die Arbeitgeberberaterin, Dr. Susanne Vespermann, zeigte Wege zur Personalgewinnung von Menschen mit einer Behinderung über Active Sourcing, Werkstätten für Menschen mit Behinderung und inklusive Jobportale auf. Folgende Möglichkeiten bieten einen ersten Überblick für inklusives Recruiting:

Active Sourcing über Direktansprache

Potenzielle Mitarbeitende mit einer körperlichen, psychischen, kognitiven oder sinnesbezogenen Behinderung können zielgerichtet und proaktiv über Organisationen in der Unterstützerlandschaft angesprochen und rekrutiert werden. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, erfahrene Vermittler/-innen, die bereits mit dem Kreis der potenziellen Bewerber/-innen in Kontakt sind, in die Personalgewinnung mit einzubinden. Offen für eine solche Anfrage sind diese Kontakte:

Arbeitgeberservice für schwerbehinderte MenschenKontakt: Hamburg.Arbeitgeber-Schwb@arbeitsagentur.de
 

Arbeitgeberservice des Jobcenters team.arbeit.hamburg StresemannstraßeKontakt: Kontaktformular, Tel.: 040 254996-333
 

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte AkademikerKontakt: zav.sbakademiker@arbeitsagentur.de 
 

Reha-Team der Agentur für ArbeitKontakt: Hamburg.Mitte-561-Reha@arbeitsagentur.de 
 

IntegrationsfachdiensteKontakt: info@ifd-hamburg.de, Tel.: 040 389045-20
 

Hamburger ArbeitsassistenzKontakt: info@hamburger-arbeitsassistenz.de, Tel.: 040 431339-0
 

Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)Kontakt zum Referat Inklusion: hibb-inklusion@hibb.hamburg.de, Tel.: 040 42863-2763

 

Ansprache über Werkstätten für Menschen mit Behinderung

In Werkstätten erproben Menschen mit Behinderung in der ausgeübten Tätigkeit einen möglichen Schritt in den ersten Arbeitsmarkt. Die Ansprechpartner/-innen in den Werkstätten können die Perspektive von dort tätigen Menschen für einen Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung realistisch einschätzen. Kontaktmöglichkeiten sind:

Elbe-WerkstättenKontakt: info@elbe-werkstaetten.de, Tel.: 040 42 8 68-0
 

AlsterarbeitKontakt: info@alsterarbeit.de, Tel.: 040 50773840

 

Stellenausschreibung über inklusive Jobportale

Inklusive Jobportale verfügen über eine große Reichweite für die indirekte Ansprache potenzieller Bewerber/-innen mit einer Behinderung. Mit einer aussagekräftig gestalteten Stellenbeschreibung erhöhen Personalverantwortliche die Chance, passende Kandidaten/-innen zu finden. 

Arbeitsagentur/BewerberbörseArbeitgebenden werden über den Filter "Behinderung" schwerbehinderte und gleichgestellte Bewerber/-innen angezeigt.

EnableMeJobbörse der Stiftung MyHandicap für Menschen mit Behinderung. Auf diesem Internetportal können Arbeitgebende Stellengesuche von Menschen mit Behinderung ansehen und auch selbst Stellenanzeigen eingeben. 

TaubenschlagJobangebote speziell für Schwerhörige und Gehörlose können hier eingestellt werden.

IntegrationsverbundIntegrationsportal von Berufsförderungswerken für Bewerber/-innen und Unternehmen.

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte AkademikerZentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker der Arbeitsagentur für schwerbehinderte Akademiker/-innen und potenzielle Arbeitgebende mit aktuellen Bewerberprofilen. (Das dort angesiedelte Projekt "Inklusive Expert*innen Netzwerk (iXNet)" empowert und unterstützt behinderte Akademiker/-innen mit Netzwerkwissen, Info-Veranstaltungen und einem Beratungsteam bei der Karriereplanung: www.ixnet-projekt.de.)

MyAbilityJobportal für Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

 

Neuen Bewerberkreis erschließen

Dr. Oliver Borszik
Dr. Oliver Borszik leitet das Forum Inklusion unter dem Dach von ddn Hamburg. Foto: © privat

Erschließen Sie bei der Gewinnung von Beschäftigten unerkannte Potenziale und gehen Sie gezielt auf den Bewerberkreis der Menschen mit Behinderung zu. Denn Betriebe mit einer offenen, auf Diversity setzenden Unternehmenskultur sind attraktiv für alle Beschäftigten und profitieren nachweislich von der Vielfalt an persönlichen Erfahrungen und Ideen.

 

FORUM INKLUSION

Forum InklusionPersonalverantwortliche und Führungskräfte können durch die Rekrutierung und Einstellung von Menschen mit einer Behinderung neue Potenziale erschließen. Wenn Unternehmen inklusionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, erhalten sie die Arbeitsfähigkeit von allen Mitarbeitenden besser und fördern eine nachhaltige Bindung. Im Forum Inklusion setzen wir Impulse für Arbeitsmarktinklusion im Rahmen einer Diversity-Strategie und bieten eine Austauschplattform für Unternehmen mit Inklusionsambitionen.

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Kontakt

Janna Bischoff   
Tel.: 040 334241-461

Dr. Oliver Borszik
Tel.: 040 334241-336

Tara de Pinho
Tel.: 040 334241-420
 

Susanne Sabisch-Schellhas
Tel.: 040 334241-415


    Fachkräfte für Hamburg      

                                        
Die Netzwerkstelle "Demographie Netzwerk Hamburg" wird im Rahmen des Projekts "Fachkräfte für Hamburg" von der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert und durch das Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk unterstützt.