Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert

Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt

29.06.2017

Ausbildung in Teilzeit? Das funktioniert!

Worklife und ServiceCenter Teilzeitausbildung zeigen bei Jobcenter-Aktionswoche Perspektiven auf


Worklife-Referentin Ragna Sekora

In ihrem Vortrag erläuterte Ragna Sekora aus dem Projekt "Worklife", welche Vorteile die Umwandlung eines Minijobs in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bietet. Dabei betonte sie, dass durch den "Klebeeffekt" Beschäftigte viele Jahre im Minijob verweilen und ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten häufig nicht ausschöpfen können.


Es ist wichtig, seine Rechte im Minijob zu kennen und aktiv einzufordern. Beispielsweise haben Minijober/-innen einen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie auf den Mindestlohn. Diese und weitere Punkte sollten unbedingt von den Beschäftigten überprüft werden. Das Projekt "Worklife" unterstützt Minijobbende mit Berufsausbildung beim Wechsel in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unter anderem durch die Vorbereitung persönlicher Argumente für den Arbeitgeber und die Entwicklung neuer beruflicher Ziele.

Das Projekt "ServiceCenter Teilzeitausbildung" richtet sich an junge Mütter, Väter oder Personen, die Angehörige pflegen und unter 35 Jahre alt sind. In dem Projektvortrag betonte Ausbildungsberaterin Nicole Adamski die Relevanz einer Ausbildung (in Teilzeit), die dadurch entstehenden Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie die persönlichen Vorteile und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Teilnehmer/-innen. Daneben wies Adamski darauf hin, dass nach §8 Berufsbildungsgesetz jede Ausbildung in Teilzeit durchgeführt werden kann. Dieses Modell war den anwesenden Teilnehmern/-innen bisher unbekannt, was den Projektauftrag, der darauf abzielt, die Teilzeitausbildung in Hamburg bekannter zu machen und auszuweiten, unterstreicht und in den Fokus rückt. Wichtige Eckpunkte, die während der Teilzeitausbildung beachtet werden müssen, etwa dass die Berufsschule in Vollzeit besucht wird, wurden geklärt.


Im Anschluss an die beiden Vorträge hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, sich an Informationsständen beraten zu lassen und Termine für ein weiterführendes Coaching zu erhalten.