Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert

Fachkongress des ddn-Netzwerks Hamburg zur Digitalisierung der Arbeitswelt

19.09.2013

Ein Ort für alle!

Hamburg als Vorreiter der interkulturellen Öffnung von Schulen

 

Über 200 Gäste waren der Einladung gefolgt

 
Laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes fühlt sich jede/-r vierte Schüler/-in oder Studierende mit Migrationshintergrund diskriminiert. Benachteiligungen im Bildungsbereich sind in Deutschland weit verbreitet und wirken sich negativ auf den Bildungserfolg, die Leistungsfähigkeit und Arbeitsmotivation aus. 23 Hamburger Schulen haben dies erkannt und setzen auf Chancengerechtigkeit, um die Leistungen ihrer Schüler/-innen zu verbessern. Sie lassen Lehrkräfte zu "Interkulturellen Koordinationen" ausbilden, die als Experten/-innen und Veränderungsagenten für Chancengerechtigkeit an ihrer Schule sorgen.

 

 

 

 

Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und die BQM Beratung Qualifizierung Migration, ein Projekt der KWB Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung e. V., schulen die Lehrkräfte im Umgang mit Vorurteilen, qualifizieren sie in interkultureller Schulentwicklung und begleiten sie bei der Umsetzung ihrer Schulprojekte. So hat beispielsweise Ove Velmede, Interkulturelle Koordination der Stadtteilschule Eidelstedt, ein Projekt initiiert, das zum Ziel hat, Schüler/-innen u. a. mit afghanischen, russischen und türkischen Sprachkenntnissen zu Laien-Dolmetschern/-innen auszubilden. Ihre Übersetzungsleistungen bei Elterngesprächen oder Schulveranstaltungen fließen künftig ins Zeugnis ein. 

 

 

 

 

   

"Oft sind es kleine Schritte mit großer Wirkung", so Jelena Antonijević, Interkulturelle Koordination der Grundschule Mümmelmannsberg. "Die Schulbibliothek ist um interkulturelle Schulbücher erweitert, Schulkalender enthalten die Feiertage der großen Weltreligionen, auf Arbeitsblättern kommen Kinder unterschiedlicher Herkunft vor. Wer sich mit seiner sozialen und kulturellen Herkunft gesehen und wertgeschätzt fühlt, ist motiviert, sein Bestes zu geben", ergänzte sie.

Bei der Fachveranstaltung lobte Senator Ties Rabe das Engagement der Interkulturellen Koordinationen: "Wir stehen vor der Aufgabe, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft eine umfassende Teilhabe an Bildung zu ermöglichen und ihre Chancen auf den größtmöglichen Bildungserfolg zu erhöhen. Schulen, die über Personal mit entsprechender Qualifikation verfügen und interkulturelle Schulentwicklung betreiben, verbessern dadurch die Atmosphäre an der Schule, und die Schülerinnen und Schüler erzielen größere Lernerfolge."

Die Qualifizierungsmaßnahme wird maßgeblich unterstützt von der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, dem Europäischen Sozialfond ESF, der Unfallkasse Nord sowie dem Hamburger Netzwerk "Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte".

Kontakt:
Dr. Rita Panesar
BQM Beratung Qualifizierung Migration
Tel.: 040 334241-336