23.11.2023

Peer4Queer auf Fachtag in Berlin

Peer-Mentoring als Methode sozialer Interaktion in queeren Kontexten

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Die Peer4Queer-Referent*innen (v. l. n. r.): Tabea von Keitz, Hannah Münstermann und Dr. Alexei Medvedev. Foto: © Lucie Veith

 

Am 8. November 2023 war eine Peer4Queer-Delegation im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu Gast in Berlin, um den Fachtag "Selbstbestimmt leben – Demokratie stärken" mit einem Workshop zu bereichern. Organisiert vom Kompetenznetzwerk "Selbst.verständlich Vielfalt" des Bundesförderprogramms "Demokratie leben!" stand im Mittelpunkt des Fachtages, was selbstbestimmtes Leben und Solidarität für die Stärkung von Demokratie bedeuten.

 

Peer-Mentoring als Empowerment-Methode für queere Jugendliche und junge Erwachsene
Das durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" geförderte Mentoring-Projekt "Peer4Queer" der KWB gestaltete mit einem eigenen Workshop das Programm des Fachtags aktiv mit. Dafür reisten Dr. Alexei Medvedev (Bereichsleitung Schulentwicklung der KWB e. V.), Hannah Münstermann (Mentorin) und Tabea von Keitz (Mentee) in die Hauptstadt, um das Konzept des Peer-Mentorings als Instrument zur Stärkung der Identitätsentwicklung queerer junger Menschen und als Empowerment-Methode vorzustellen.

Das Erfolgsrezept ihres Workshops lag in der Kombination der vertretenen Rollen: Das Original-Tandem aus der ersten Peer4Queer-Mentoringstaffel konnte ein Mentoring-Jahr entlang der verschiedenen Stationen – vom Matching über den Beziehungsaufbau, die routinierte Mentoring-Arbeit bis hin zum Abschluss – erlebbar machen, indem Mentorin und Mentee ihre individuellen Erfahrungen teilten. Zeitgleich kontextualisierte Dr. Alexei Medvedev die persönlichen Erfahrungen des Tandems auf der Metaebene der Projektstrukturen und bettete sie in den theoretischen Rahmen der Mentoring-Theorie ein. Mithilfe dieses Wechselspiels arbeitete das Trio Stärken und Grenzen der Methode heraus und blickte verstärkt auf Gelingensfaktoren der Praxis.

Der lebensnahe Aufbau überzeugte die Workshopteilnehmenden, die auf diesem Weg ein plastisches und vor allem multiperspektivisches Bild der Projektpraxis erlangten. Im Anschluss an den Workshop hoben sie vor allem den hohen Grad an Professionalität der Projektpraxis hervor und lobten darüber hinaus die interaktiven Momente des Workshops, in denen sie selbst – etwa in Form eines Mini-Speed-Datings – in die Erfahrungswelten von Mentor*innen und Mentees in der Phase des Matchings eintauchen konnten.


Intersektionale Perspektiven, Empowerment und nachhaltige Demokratiearbeit
Im übergeordneten Fokus des Fachtags stand die Diskussion der Gleichzeitigkeit von dem gesetzlich verankerten Grundrecht auf Menschenwürde und der zur selben Zeit erlebten gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und (Mehrfach-)Diskriminierung ohne Selbstbestimmung. Neben dem Peer4Queer-Workshop widmeten sich vier weitere Projekte diesem Spannungsfeld mit Blick auf Bezüge zu ihrer jeweiligen Projektpraxis. Ergänzt wurden die praxisbezogenen Workshops durch zwei Podiumsdiskussionen mit Vertreter*innen aus den Kompetenznetzwerken des Förderprogramms sowie Sven Lehmann, Queer-Beauftragter des Bundes, Ferda Ataman, Leiterin Antidiskriminierungsstelle des Bundes, und Prof. Dr. Ulrike Lembke, freie Rechtswissenschaftlerin, die vor allem den rechtlichen Hintergrund in den Blick nahmen. Alle Austauschformate zeichneten die Berücksichtigung intersektionaler Perspektiven und ein Fokus auf Empowerment, Solidarität und nachhaltige Demokratiearbeit aus. Im Verlauf des Fachtags konnten viele inhaltliche Impulse für die Projektarbeit gesetzt und fruchtbare Vernetzungen zwischen den verschiedenen Projekten geschaffen werden.

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Podiumsdiskussion (v. l. n. r.): Berena Yogarajah (Moderation), Sven Lehmann (Queer-Beauftragter des Bundes), Ferda Ataman (Leiterin Antidiskriminierungsstelle des Bundes), Prof. Dr. Ulrike Lembke (freie Rechtswissenschaftlerin). Foto: © KWB

 

Über das Kompetenznetzwerk "Selbst.verständlich Vielfalt"
Das Bundesförderprogramm "Demokratie leben!" ist in drei zentralen Handlungsfeldern organisiert: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen. Diese sind wiederum in mehrere Themenfelder gegliedert. Jedes Themenfeld verfügt über ein Kompetenznetzwerk oder -zentrum, das u. a. die fachliche Expertise des Themenfelds bündelt und Fachveranstaltungen zum Transfer organisiert. Peer4Queer ist ein Modellprojekt des Handlungsfelds "Vielfalt gestalten" und im Themenfeld "Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit" angegliedert. Das entsprechende Kompetenznetzwerk "Selbst.verständlich Vielfalt" besteht aus Vertreter*innen des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD), des Bundesverbands Trans* (BVT*), Intergeschlechtliche Menschen e. V. (IMeV) und der AWS Akademie Waldschlösschen (AWS).

 

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Kontakt

Damla Celik
Tel.: 040 334241-464

Dr. Alexei Medvedev
Tel.: 040 334241-346

Nele Menze
Tel.: 040 334241-463

Christine Robben
Tel.: 040 334241-260


 


Das Projekt "Peer4Queer" wird im Rahmen des Programms "Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.