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Digitalisierung im Mittelstand – das Chocoversum setzt auf Teamarbeit

Wie gelingt digitale Transformation, die wirklich funktioniert – und zwar für alle Mitarbeitenden? Eine Antwort auf diese Frage gab das digitale Event "HR Coffee Club: Digitale Transformation erfolgreich gestalten – Ein Praxisbeispiel aus dem Chocoversum Hamburg". Unter der Moderation von Heidrun Meder präsentierten Lenja Vollmer, Projektmanagerin Digitalisierung im Chocoversum, und Nina Siessegger, agile Organisationsberaterin und Teamentwicklerin, wie das mittelständische Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden einen neuen Weg in der internen Kommunikation und im Wissensmanagement einschlug.

Wie gelingt digitale Transformation, die von allen mitgetragen wird?

"Das Wissen war überall – nur nicht da, wo man es finden konnte", berichtet Lenja Vollmer. Ziel des Unternehmens war es daher, eine digitale Lösung zu finden, die die vielfältige Belegschaft erreicht – von Teilzeitkräften über Studierende bis hin zu Rentner/-innen. "Vor allem die bisherige Kommunikation über E-Mail und teilweise auch WhatsApp sowie die komplexen Onboarding-Prozesse sollten digital neu gedacht werden", so die Projektmanagerin.

Die Herausforderungen waren schnell identifiziert:

  • Die Integration verschiedener Generationen und Kompetenzlevel
  • Entwicklung einer lernenden Organisation mit effektiven digitalen Kommunikationsprozessen
  • Aufbau eines nachhaltigen digitalen Wissensmanagements als kontinuierlicher Prozess
  • Balance zwischen standardisierten Lösungen und individuellen Bedürfnissen verschiedener Teams

Kick-off: Was wollen wir erreichen?

Screenshot von Lenja Vollmer, Projektmanagerin Digitalisierung im Chocoversum
Lenja Vollmer, Projektmanagerin Digitalisierung im Chocoversum

Die digitale Lösung sollte nicht einfach vorgegeben, sondern in einem Co-Creation-Prozess mit einem diversen Team erarbeitet werden. In einem Kick-off-Meeting wurden Ziele definiert und Rollen verteilt. "Neben dem Lenkungskreis für die Strategieebene haben wir ein Lab-Team für die Praxisebene mit Kolleginnen und Kollegen aus den relevanten Bereichen gebildet und die Rahmenbedingungen geklärt", erklärt Lenja Vollmer. Festgelegt wurde auch, wie viel Arbeitszeit die Mitglieder des LAB-Teams für diese Extra-Aufgabe aufbringen dürfen.

Drei Phasen für nachhaltigen Wandel

Vom Lab-Team wurden drei Phasen zur Findung eines geeigneten Tools für die Digitalisierung der Prozesse festgelegt:

Verstehen, was gebraucht wird
Das Team entwickelte Personas und konstruierte User Journeys, um die Bedarfe zu verstehen. Außerdem stellte es Kriterien für die Auswahl der Software auf und priorisierte die Anforderungen.

Lösungen testen und bewerten
Auf dieser Basis entstand eine Longlist möglicher Plattformen, die anhand der in Phase 1 definierten Kriterien getestet und mit Anbietern besprochen wurden. Zwei Favoriten kristallisierten sich heraus.

Entscheidung und Umsetzung
Nach intensiven Prüfungen fiel die Entscheidung. Doch auch hier warteten neue Herausforderungen: "Wir hatten unterschätzt, wie viele Ressourcen nötig sind, um das Tool mit Inhalten zu befüllen und tatsächlich einzuführen", so Lenja Vollmer. In dieser Phase mussten also noch weitere Schritte bis zur Einführung geplant werden.

Mit Co-Creation zu mehr Akzeptanz

Eine gute Basis für die weiteren Schritte war das Commitment der Mitarbeitenden. Der strukturierte, iterative Prozess, begleitet durch agile Methoden und visuelle Tools, kam gut an. Da die Mitarbeitenden von Beginn an eingebunden waren, steigen die Chancen, dass sie das Tool auch nutzen.

"Wir haben den Veränderungsprozess nicht nur für die Mitarbeitenden gemacht, sondern mit ihnen", betonte die Organisationsberaterin Nina Siessegger. Entscheidend für den Erfolg waren regelmäßige Reviews, klare Ziele in drei Iterationen sowie die enge Verbindung von Strategie und Praxis durch das Zusammenspiel von Lenkungskreis und Lab-Team.

Screenshot von Nina Siessegger, agile Organisationsberaterin und Teamentwicklerin
Nina Siessegger, agile Organisationsberaterin und Teamentwicklerin

Roll-out: Mit Gamification zum Aha-Erlebnis

Das gewählte Tool bietet viele hilfreiche Features – darunter Onboarding-Videos in mehreren Sprachen, kurze Video-News und geordnete Gruppenkommunikation.

Auch der Roll-out der neuen App wird partizipativ gestaltet. "Die Mitarbeitenden starten in Gruppen und lösen kleine Challenges – zum Beispiel: Wo finde ich Information XY?", berichtete Lenja Vollmer. Weitere Schritte zur Einführung der App sind die Präsentation am Teamtag und das abgestufte Einführen gewünschter Features, um die Mitarbeitenden mit dem neuen Tool vertraut zu machen.

Gab es Learnings?

Ja – und sie sind wertvoll für alle, die ähnliche Prozesse anstoßen wollen:

  • Erwartungen managen und Vorfreude wecken
  • Unterschiedliche Kompetenzen im Projektteam aktiv nutzen
  • Beteiligung zahlt sich aus – für Akzeptanz und Ergebnisqualität
  • Implementierung braucht eigene Ressourcen
  • Feedback ist kein Add-on, sondern fester Bestandteil des Prozesses

80 Prozent Förderung für digitale Transformationsprojekte

Ein wichtiger Hinweis für kleine und mittlere Unternehmen: Das Chocoversum hat für diesen Prozess das Förderprogramm der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) genutzt. 80 Prozent der Kosten werden durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Erfahren Sie, wie auch Ihr Unternehmen von dieser Förderung profitieren kann:
INQA-Coaching: Bereit für die digitale Transformation - INQA.de

Fazit:

Screenshot von Moderatorin Heidrun Meder
Moderatorin Heidrun Meder

Das Chocoversum zeigt, wie digitale Transformation mit System, Mitarbeiterbeteiligung und Mut zur echten Veränderung gelingt. Der Co-Creation-Ansatz stärkt nicht nur Prozesse, sondern auch das Miteinander – und damit die Arbeitgebermarke von innen heraus.

Was die Mitarbeitenden von dem neuen Tool halten und ob es hält, was es verspricht, verraten uns die Referentinnen in der Folgeveranstaltung. Freut euch auf einen Austausch in Präsenz und auf leckere Schokolade aus dem Chocoversum. Auf Wunsch der Moderatorin Heidrun Meder und vieler Teilnehmender wurde direkt ein Termin vereinbart:

Coffee & Cake
im Forum "Employer Branding & New Work"

Digitale Transformation erfolgreich gestalten im Chocoversum Hamburg

Donnerstag, 22. Januar 2026
15:30 Uhr – 17:00 Uhr

KWB e. V.
Kapstadtring 10
22297 Hamburg


Kontakt


Die Netzwerkstelle "Demographie Netzwerk Hamburg" wird im Rahmen des Projekts "Fachkräfte für Hamburg" von der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert und durch das Aktionsbündnis für Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk unterstützt.

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